Aus rein wirtschaftlicher Sicht ist Instagram.com ein voller Erfolg für seine Gründer. Eine runde Milliarde US-Dollar bekamen die beiden Entwickler Kevin Systrom und Mike Krieger von Facebook für die Anwendung, und seitdem entwickelt sich der Online-Dienst prächtig weiter. Instagram dürfte damit auf längere Sicht einen Rekord aufgestellt haben und als einer der teuersten und erfolgreichsten Einkäufe eines jungen Start-Ups in die Geschichte eingehen.
Rein technisch gesehen ist Instagram eine auf HTML5-Code basierende Webanwendung. Sie wurde ursprünglich unter dem Namen burbn herausgegeben und war in ihrer Grundversion recht einfach. Mit der Erweiterung vom reinen Bild-, hin zum Fotodienst wurde Instagram geboren und zog schnell namhafte Investoren an. Amazon, Andreessen Horowitz und Sequoia Capital sind nur ein Auszug aus der Liste renommierter Namen, doch letztlich machte Facebook das finale Rennen. Seitdem wird Instagram ständig weiterentwickelt und gehört mit zu den am meisten verwendeten Diensten im Internet. Doch diese Tatsache erklärt noch nicht, was genau Instagram eigentlich ist, und vor allem: Was es kann und was nicht.
Bildhoster, oder Fotoblog?
Bei Instagram dreht sich alles um Bilder und Videos. Diese werden von Usern zur Verfügung gestellt, respektive hochgeladen und stehen anschließend der Öffentlichkeit zur Verfügung. Aber ein klassischer Bildhoster ist Instagram deswegen noch lange nicht. Der Clou an der Sache ist, dass Instagram auf so gut wie jedem Gerät funktioniert und die Fotos und Videos direkt von der Kamera verarbeiten kann. Ebenso bekommt der User die Möglichkeit seine Bilder im Nachhinein zu bearbeiten, aber auch das ist noch immer nicht der Knackpunkt der Erfolgsgeschichte. Der wahre Hintergrund des Erfolges ist die Möglichkeit die eigenen Bilder mit nur einem Klick mit allen Freunden teilen zu können. Instagram ist praktisch die Kommentarfunktion und die Statusmeldung von Facebook in Bildform und durch die enge Anbindung und die exklusive Ausrichtung auf Facebook ergibt das eine derzeit unschlagbare Kombination. Natürlich ist Instagram auch für andere Dienste verfügbar, doch die enge Verbundenheit mit Facebook fällt immer wieder ins Auge. So sind einige Funktionen der App nur in Facebook verfügbar und nutzen in anderen sozialen Netzen wenig bis gar nichts. Die User sind begeistert und die Datenschützer regelmäßig entsetzt. Doch letztendlich überzeugt Instagram immer wieder durch seine vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten, seine leichte Bedienung und durch seine Flexibilität. Denn Instagram funktioniert wirklich immer, sofern die Kamera eingeschaltet ist.
Funktionen von Instagram
In der neuesten Version, aktuell mit der Nummer 6.0.0., vereint Instagram einige Funktionen zur vereinfachten Bearbeitung, der Verarbeitung und der Veröffentlichung von Bildern in den Diensten Twitter, Facebook und Flickr. Dazu gehören:
- vereinfachte Menüführung
- Geotag-Funktion zum lokalisieren von Bildern
- Markierungen von Personen auf Fotos
- Die Einbindung von Videos mit verschiedenen Filtern
- Instagram-Direct ermöglicht das Teilen von Bildern und Videos mit einer geschlossenen Gruppe von Freunden und Bekannten
- Die Filter für Filme und Fotos wurden erweitert
- Wasserzeichen sind möglich
- Vereinfachte Bedienung
- Direktes Followen auf Fotos ist möglich
Ebenso wird die Kompatibilität mit verschiedenen Kameras und Betriebssystemen ständig erweitert. Es gibt mittlerweile eigentlich keine neuere IOS, Android oder Windows Version auf der Instagram nicht funktioniert. Besonderer Wert wird auch auf eine vorhandene API-Schnittstelle gelegt. Mit dieser haben auch Drittanbieter die Möglichkeit Instagram in ihre Dienste zu integrieren, wenn auch mit beschränkten Möglichkeiten.
Nutzerzahlen und Kritik an Instagram
Aufgrund seiner guten Verbindungen zu den größten Diensten und sozialen Netzwerken der Welt, und seiner faktischen Einzigartigkeit ist Instagram derzeit der Marktführer in seinem Bereich. Mehr noch, es kreiert einen neuen Markt, der ein paar Ebenen tiefer auch heftig umkämpft ist. Das alles muss Instagram aber nicht anfechten, denn mit über 150 Millionen Nutzer und über 16 Milliarden (55 Millionen täglich) hochbeladenen Fotos ist Instagram auch weiterhin die Nummer Eins der Welt. Dennoch kommt es vermehrt zu Kritik am Dienst. Vor allem der Datenschutz kommt immer häufiger in das Kreuzfeuer der zuständigen Behörden und Datenschützer, denn wie die Muttergesellschaft Facebook betreibt Instagram eine äußerst restriktive Datenschutzpolitik gegenüber den Nutzern. Ebenso häufig steht die Zensur der Bilder in der Kritik. Einige Regelungen, wie das Verbot des zeigens von Brustwarzen auf Fotos führen regelmäßig zu Protestaktionen der Community.
Wie sieht die Zukunft für Instagram aus?
Eigentlich mehr als rosig, denn auf längere Sicht müssten erst Facebook, Twitter und Flickr aus dem Netz verschwinden. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg und solange wird Instagram unangefochten die Nummer Eins bleiben. Kleinere Entwickler bieten zwar mittlerweile Apps mit ähnlichen Funktionen an, diese erreichen aber bei weitem nicht den Funktionsumfang von Instagram. Für Instagram spricht auch noch, dass die App und die Nutzung völlig kostenfrei ist. Das soll, sofern es nach dem Willen den Entwickler und Facebook geht, auch weiterhin so bleiben. Instagram bleibt also auch weiterhin ein Dienst, mit dem man als User sozialer Netzwerke rechnen muss.