Zur Gründung eines Unternehmens benötigen Gründer, neben einer guten Idee, ausreichend Kapital. Betriebs- und Geschäftsausstattung, Büro, Fuhrpark und Mitarbeiter wollen finanziert beziehungsweise bezahlt werden. Ganz zu schweigen von den Materialien und Rohstoffen für die Herstellung der Produkte oder Dienstleistungen. Die wenigsten Existenzgründer verfügen über ausreichend Eigenkapital, um in den ersten Monaten nach Existenzgründung finanziell über die Runden zu kommen.

Die unterschiedlichen Möglichkeiten, einen Kredit zu bekommen

Viele Wege führen nach Rom. Getreu dem alten Grundsatz habe Existenzgründer heute, auch bei geringem Eigenkapital und noch ungewissen Geschäftserfolg, gute Aussichten an frisches Geld zu kommen. Die erste Anlaufstelle sollte die Hausbank sein. Bei dieser eröffnet der Existenzgründer in der Regel auch sein Geschäftskonto und ist den Bankmitarbeitern daher bekannt. Mit einem soliden Geschäftskonzept, in Form des Businessplans, lassen sich die kurz-, mittel- und langfristigen Geschäftsziele darlegen und mit entsprechenden Zahlen unterlegen. Ist das Konzept schlüssig und die Zahlen realistisch, wird die Bank den beantragten Existenzgründerkredit sicher bewilligen.

Gibt es doch Probleme, weil beispielsweise eine Bürgschaft erbracht werden soll, Sie diese aber nicht leisten können, wenden Sie sich an eine der Bürgschaftsbanken. Diese haben die Aufgabe, Ihnen eine Bürgschaft auszustellen, die dann von Ihrer Bank akzeptiert werden kann. Alternativ bieten diese Banken auch das Programm Bürgschaft ohne Bank an. Diese bilden das Gegenstück zur Bürgschaft, erfordern jedoch ebenfalls ein schlüssiges Gründungskonzept.

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Der Begriff Mikrodarlehen ist vielen sicher bekannt. Den Kredit bis zu einem Volumen von 25.000 Euro kann jeder Gründer beantragen, vorausgesetzt, der Kredit wird für unternehmerische Aktivitäten genutzt. Sinnvoll ist der Mikrokredit zum Beispiel für die Vorfinanzierung von Waren oder Rohstoffen. Verwehrt Ihnen die Hausbank den Kredit, können Sie ihn über eine der zahlreichen Förderbanken dennoch beantragen.

Über Online-Plattformen haben Gründer ebenfalls die Möglichkeit, Geldmittel zu beantragen. Eine der besten Online Kredit Plattformen ist zur Zeit Auxmoney. Sie bringt Geldgeber und Existenzgründer online zusammen. Beträge und Zinshöhen sind unterschiedlich und richten sich nach dem jeweiligen Scoring.

In den letzten Jahren haben sich private Geldgeber, sogenannte Business Angels, als gute Möglichkeit erwiesen, Geldmittel zu erhalten. Auch diesen müssen die Firmengründer natürlich eine gute Idee und ein schlüssiges Konzept vorlegen. Häufig sind die Geldgeber jedoch offen und gern bereit, gute Ideen zu unterstützen. Als Ausgleich erhalten diese später meist eine Gewinnbeteiligung.

Wenn gar nichts mehr geht und Not am Mann ist, bietet sich die eigene Kreditkarte an. Die meisten Kartengesellschaften räumen über die Höhe des zur Verfügung stehenden Betrages, oft sind das 2.000 Euro, einen zeitlich befristeten Kredit ein. Ohne Prüfung der Voraussetzungen können Sie über diesen Betrag sofort verfügen.

Auch indirekte Geldleistungen können für Existenzgründer wichtig sein

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Eine gute, etwas andere Möglichkeit bietet die KfW. In den ersten fünf Jahren nach Gründung des Unternehmens können Gründer ein Gründercoaching in Anspruch nehmen. Dieses beinhaltet jedoch keine finanziellen Mittel, sondern funktioniert in Form einer Beratung. Inhalt der Beratung können die

  • Entwicklung einer Marketingstrategie
  • Zielgruppen definieren
  • Einführung eines geeigneten Controllings
  • Erarbeitung einer Standortanalyse oder das
  • Absatzmarketing

sein. Für die Beratungsleistungen beauftragen Sie ein Unternehmen Ihrer Wahl. Einzige Bedingung: Die Firmen müssen als Berater bei der KfW gelistet sein. Die Beratungsinhalte sind gerade für Existenzgründer wichtig. Am Markt sind diese meist sehr teuer. Je nach Grad der Förderung erhalten die Gründer einen Zuschuss zwischen 50 bis 80 Prozent.

An die Weiterbildung denken

Die eigene Weiterbildung ist für Selbstständige unabdingbar. Hier besteht in einigen Bundesländern die Möglichkeit, über den Europäischen Sozialfonds eine Unterstützung für die Fortbildung zu erhalten. Vom Sprachkurs über den Meisterbrief bis zum Masterabschluss winken Zuschüsse bis zu 80 Prozent.

Gründer werden in Deutschland nicht allein gelassen

Die Möglichkeiten, Geldmittel und weitere Leistungen für die ersten Jahre nach der Gründung zu erhalten, sind vielfältig. Auch in den Jahren danach oder bei unerwarteten Liquiditätsengpässen haben Unternehmer verschiedene Möglichkeiten, kurzfristige Überbrückungsgelder zu erhalten. Wichtig ist hierfür jedoch ein gutes Betriebsergebnis.