Besonders Vielnutzer können ein Lied davon singen: Egal wie gut der Smartphone-Akku im Vergleich zu anderen Modellen ist – für die eigene Nutzung ist er irgendwie nie gut genug. Wenn Sie nicht den ganzen Tag eine Steckdose zur Verfügung haben und auf die Mitnahme einer schweren und unhandlichen PowerBank verzichten möchten, haben wir eine gute Nachricht für Sie: Durch kluge Wahl der Einstellungen lässt sich die Akkulaufzeit spürbar verlängern. Aber auch Android-Apps können hilfreiche Werkzeuge beim Einsparen von Energie sein.
Wir zeigen Ihnen in diesem Artikel Tipps, die Sie seltener zum Ladekabel greifen lassen.
1. Schalten Sie Funktionen aus, die Sie nicht benötigen
Viele Android-User achten nicht wirklich darauf, welche Funktionen ihres Telefons aktiviert sind. Dabei liefert das Funktionsmenü am oberen Rand, welches sich mit Fingerwisch nach unten öffnen lässt. Manche Funktionen, wie etwa Bluetooth oder NFC, sind zwar nicht als Stromfresser verschrien – dennoch empfiehlt es sich, sie zu deaktivieren, wenn sie nicht gerade in Nutzung sind.
Ein intensiver Stromsauger ist hingegen das GPS. Selbst wenn man es bei einer Unternehmung länger nutzt, wie zum Beispiel beim Wandern oder Joggen, lohnt es sich, bei jeder Gelegenheit GPS zu deaktivieren. Schon wenige Minuten GPS-Betrieb können Sie, je nach Modell, eine halbe Stunde Akkulaufzeit kosten.
Auch lohnt es sich, per Hand zwischen WLAN und mobiler Datennutzung umzuschalten und die jeweils nicht genutzte Funktion auszuschalten.
Gut zu wissen: Wenn Sie keinen Anruf erwarten und Ihr Telefon nur zur Internetverbindung via WLAN nutzen, können Sie die WLAN-Funktion auch im Flugzeugmodus betreiben.
Hierfür muss der Flugzeugmodus zuerst aktiv sein, da ansonsten beim Übergang in selbigen die WLAN-Verbindung gekappt wird. Erst nach erfolgreicher Aktivierung des Flugzeugmodus schalten Sie die WLAN-Funktion ein. Damit verlängern Sie Ihre Akkulaufzeit um bis zu 55 Prozent.
Wenn Ihnen kein WLAN zur Verfügung steht, sollten Sie sich gut überlegen, ob Sie die mobile Datennutzung unterwegs wirklich brauchen. Auch sie verbraucht viel Energie. Eine 25-minütige Autofahrt, die Ihnen nicht die Nutzung eines Navis abverlangt, ist zum Beispiel eine gute Gelegenheit, die mobile Datenübertragung zu deaktivieren – Sie wollen ja sicher keine E-Mails am Steuer beantworten.
Wenn Sie die mobile Datenübertragung nutzen und dabei dennoch Akkulaufzeit sparen möchten, können Sie die Surfgeschwindigkeit herunterregulieren: Für die sparsame Internetnutzung benötigen Sie kein LTE. Oder möchten Sie mobile Daten ausschließlich nutzen, um auf Messengern wie WhatsApp oder Facebook erreichbar zu sein? Dann ist GPRS für Ihre Zwecke durchaus ausreichend.
Sie öffnen hierfür die Einstellungen und dort die Kategorie „Verbindungen“. Unter „Mobilfunknetz“ können Sie den Netzwerkmodus bestimmen.
2. Regeln Sie die Bildschirmhelligkeit herunter
Halten Sie die Bildschirmhelligkeit so gering wie nötig, um etliche Minuten Betriebszeit zu sparen. Sie können sie im oberen Funktionsmenü regulieren. Apps wie „Twilight“ ermöglichen es Ihnen, Ihren Bildschirm gedimmt einzustellen. Feste Uhrzeiten, zu denen gedimmt werden soll, können Sie mit „Twilight“ im Voraus bestimmen.
Gewöhnen Sie sich auch gerne an, den Bildschirm direkt auszuschalten, sobald Sie das Telefon aus der Hand legen – ansonsten bleibt der Bildschirm mehrere Sekunden ungenutzt aktiv.
3. Machen Sie Stromfresser ausfindig
Hierfür benötigen Sie unter Android noch nicht einmal eine App: Sie öffnen einfach die Einstellungen und gelangen in die Kategorie „Geräteinfo“. Wenn Sie nun auf „Akku“ tippen, erhalten Sie eine Übersicht über die Apps, die am meisten Energie in Anspruch nehmen. Praktischerweise können Sie sie direkt mit einem Tipper das Recht auf Aktivitäten im Hintergrund entziehen.
Viele Apps laufen jedoch ganz automatisch im Hintergrund, wenn Sie zur Ansicht einer anderen App oder des Homescreens wechseln. Um wirklich sicher zu gehen, dass eine App beendet ist, müssen Sie sie im Task-Manager schließen.
4. Verzichten Sie auf aufwendiges Design
Animierte Hintergrundbilder, bunte Bildschirmschoner und verschnörkelte Schriftarten – sie alle beanspruchen Rechenleistung und somit auch Akkulaufzeit. Deaktivieren Sie diese Elemente, wenn Ihnen eine lange Akkulaufzeit am Herzen liegt.
5. Nutzen Sie das WLAN-Standby
Diese Funktion ist bei Android leider etwas zu gut versteckt: Sie haben die Möglichkeit, das WLAN während des Standby deaktivieren zu lassen.
Hierfür gelangen Sie in die Verbindungseinstellungen und tippen dort auf „WLAN“. Dort finden Sie die erweiterten Einstellungen. Unter ihnen befindet sich die Option „WLAN im Standby deaktivieren“.
6. Konfigurieren Sie den Energiesparmodus
Der Energiesparmodus ist ab Werk in Android integriert. Viele Hersteller, wie zum Beispiel Samsung, optimieren diesen Modus sogar zusätzlich.
Der Energiesparmodus schaltet sich automatisch ein, sobald der Energievorrat unter ein gewisses Level fällt – voreingestellt ist als solches meist 15 Prozent der Akkukapazität. Sie können den Energiesparmodus jedoch auch jederzeit per Hand einschalten.
Unter „Einstellungen → Geräte-Info → Akku“ finden Sie Gelegenheit, den Energiesparmodus an Ihre Bedürfnisse anzupassen. So können Sie einzelne Apps von Restriktionen befreien und einzelne stromsparende Maßnahmen deaktivieren.
7. Nutzen Sie Stromspar-Apps
Für Android existiert eine Reihe effektiver Apps, die Ihnen bei der Verlängerung Ihrer Akkulaufzeit helfen. Zu ihnen zählen unter anderem Battery Doctor und Go Battery Saver. Wenn Sie mehr über Apps zum Energiesparen wissen wollen, empfehlen wir Ihnen unseren gesonderten Artikel zu diesem Thema: Diese 9 Android-Apps verlängern Ihre Akkulaufzeit