Sofern Sie im Frühjahr oder Sommer im Gartencenter unterwegs sind oder auch im Internet nach Samen suchen, gibt es hierbei einige Unterscheidungen. Beispielsweise gibt es samenfestes und sortenreines Saatgut. Auch Hybridsamen können erworben werden. Um zu wissen, worum es sich bei dieser Art handelt, haben wir Ihnen nachfolgend einige wichtige Informationen zu samenfestem Saatgut zusammengefasst.
Samenfestes Saatgut – das sind die Vor- und Nachteile
In früheren Zeiten haben die Bauern stets einen Teil ihrer Ernte für die Gewinnung von neuem Saatgut zurückbehalten. Dieses wurde dann im späteren Verlauf wieder ausgesät. Heutzutage nutzen die Bauernhöfe aber in der Regel stattdessen Hybridsamen.
- Besonders durch Monsanto & Co. sowie dem Streben nach Nachhaltigkeit hat die Nutzung von samenfestem Saatgut immer mehr an Bedeutung gewonnen. Hiermit wird die Vermehrung sowie der Erhalt der Sortenvielfalt gefördert. Dies wiederum wirkt sich positiv auf die Artenvielfalt unterschiedlicher Insekten aus.
- Das samenfeste Saatgut entsteht durch den natürlichen Kreislauf und passt sich im Laufe der Zeit an die Bodenbedingungen und das Klima der jeweiligen Region an, in der es gepflanzt wird.
- Es ist deshalb so, dass Sie Samen aus samenfesten Pflanzen immer wieder zur Aussaat verwenden können. Das ist der wesentliche Unterschied zu kommerziellen Hybridsamen. Aus diesem Grund ist samenfestes Saatgut sehr nachhaltig.
- Aus samenfestem Saatgut nachgewachsene Pflanzen haben ähnliche genetische Eigenschaften hinsichtlich Farbe, Geschmack und Robustheit wie die Elternpflanzen.
- Der Nachteil bei samenfestem Saatgut hinsichtlich Hybridsamen besteht darin, dass die Ernte in der Regel geringer ausfällt und die Pflanzen sowie die Früchte nicht so einheitlich aussehen. Zudem sind Hybridpflanzen grundsätzlich resistenter gegen Schädlingsbefall.
Wie vermehrt man samenfeste Pflanzen? So geht es
Der große Vorteil bei samenfesten Pflanzen liegt darin, dass sie so nachhaltig sind. Das bedeutet, dass Sie die Möglichkeit haben, Pflanzen aus samenfestem Saatgut ohne Probleme selbst zu vermehren. Auf diese Wiese sparen Sie nicht nur Geld, sondern sorgen für eine Sortenvielfalt und können sich freuen, wenn schon bald die ersten kleinen Pflänzchen aus Ihrem selbst gewonnenen Saatgut wachsen.
- Obst und Gemüse: Bei Tomate, Kürbis, Zucchini und Co. gewinnen Sie die Samen aus dem Fruchtfleisch. Hierfür müssen Sie das Fruchtfleisch zuerst entfernen und dann die Samenkerne herausnehmen. Die Samen lagern Sie anschließend an einem kühlen und dunklen Ort. So können Sie diese im nächsten Jahr aussäen.
- Blumen: Es ist besonders leicht, Blumen zu vermehren. Ist die Blume verblüht, vertrocknet sie langsam und sinkt zu Boden. Dabei werden die Samen auf die Erde verteilt. Schon im nächsten Jahr können Sie sich über die neuen Pflanzen freuen.
- Kräuter: Bei Kräutern ist es wichtig, dass Sie zunächst abwarten, bis diese blühen. Hiermit tun Sie auch Insekten und Bienen einen großen Gefallen. Die Vermehrung funktioniert bei den Kräutern grundsätzlich wie bei den Blumen. Sie müssen das verblühte Kraut einfach nur im Beet stehen lassen und abwarten, was im nächsten Jahr passiert.
Achtung: Sie müssen beachten, dass nicht jede Pflanze im ersten Jahr blüht. Wenn es sich um eine zweijährige Pflanze handelt, müssen Sie geduldig sein. Das ist beispielsweise bei Zwiebeln oder Fenchel so. Weiterhin dürfen Sie unterschiedliche samenfeste Pflanzen, die sich durch die Bestäubung von Insekten vermehren, nicht zu nah aneinander pflanzen. Ansonsten kann es passieren, dass sie sich kreuzen und somit verändern.